Weihnachten ist jetzt schon sehr nah.
Überall leuchtet der Weihnachtsschmuck an den Häusern.
Erwartung liegt in der dunklen, kalten Winterluft.
Es wird ein Licht kommen, ein Wunder wird geschehen.
Die Last des Erdenlebens wird sich im Gewahrwerden der
Liebe in ein Geschenk verwandeln.
Maria und Josef leben tiefe Hingabe und ergeben sich trotz Furcht in Hände der Vorsehung, vertrauen einem Plan, den sie nicht kennen.
Sie erleben in dieser geweihten Nacht,
fern ihrer Heimat eine dunkle Nacht der Seele,
durch die auch wir oft hindurchgehen.
Diese Nacht voller Angst und Verlorenheit
verwandelt sich in eine heilige Nacht.
Die Liebe, das Leben, das Licht verlangt von jedem von uns,
die Furcht vor dem Unbekannten, Überwältigenden mutig zu überwinden,
uns wehrlos hinzugeben.
Dann kann das Wunder geschehen.
Liebe, Leben und Licht können in uns Platz nehmen
und Gott in uns geboren werden.
Ich schaue zurück auf ein Jahr,
dass mich reich und achtsam mit Liebe beschenkt hat.
Das mich zentriert hat und meine Ausrichtung geklärt hat.
Ich bin voller Dankbarkeit über all die wundervollen und nahen Momente mit den Menschen, die sich mir anvertrauen und offenbaren.
Es erfüllt mich, Frauen und Männer zu unterstützen
ihre Liebe zu leben und das Leben zu lieben,
Wunden zu heilen, im Sein zu ruhen, und eine innige Verbundenheit mit sich
selbst und dem All Einen Göttlichen zu leben.
Ich erlebe meine Arbeit als Berufung und als Ausdruck meiner Liebe für die Menschen und fühle mich durch das gemeinsame Lernen selbst beschenkt.
Mein Haus, mit Blick in den Garten und den Teich, umgeben von Wäldern und Seen, vor den Toren Berlins, schenkt meiner Arbeit eine wunderschöne, geschützte und geborgene Heimat.
Und so freue ich mich auf ein neues Jahr, auf meinen und unseren gemeinsamen Weg der Liebe…
Ich wünsche Dir ein seelenberührendes und liebevolles Weihnachtsfest…
In herzlicher Verbundenheit…
Die Kerze
Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze:
„Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden.“
„Oh nein“, erschrak die Kerze, „nur das nicht.
Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt.
Niemand wird meine Schönheit mehr bewundern.“
Das Zündholz fragte: „Aber willst du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben,
ohne zuvor gelebt zu haben?“
„Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften“,
flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.
„Es ist wahr“, entgegnete das Zündholz. „
Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung:
Wir sind berufen, Licht zu sein.
Was ich tun kann, ist wenig.
Zünde ich dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens.
Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken.
Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht.
Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst.
Andere werden dein Feuer weitertragen.
Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben.“
Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung:
„Ich bitte dich, zünde mich an!“
Verfasser unbekannt